Über den neuen Standard in der Operationstechnik – ein Fachartikel von Dr. Mintert (Zahnarzt und Facharzt für Implantologie)
Das Setzen von Zahnimplantaten ist seit mehr als 30 Jahren ein fester Bestandteil in der Zahnmedizin.
Seit es möglich ist hochpräzise dreidimensionale Bilder vom Kiefer mit geringem Aufwand zu erstellen hat sich ein neuer Standard in der Operationstechnik etabliert.
Die Basis für eine solche Planung ist die Computertomographie oder die digitale Volumentomographie. Mit diesen 3D-Aufnahmen kann in speziellen Planungsprogrammen der Eingriff simuliert werden.
Das Knochenlager kann von allen Seiten beurteilt werden und die anatomischen Strukturen können exakt herausgearbeitet werden. Dabei wird der Verlauf von Nerven genauso berechnet wie auch das Knochenangebot und die Knochenqualität.
Die Lage des Implantats kann so präzise festgelegt werden.
Eine Verletzung von anatomisch relevanten Strukturen, wie die Wurzeln von benachbarten Zähnen, der Kieferhöhle oder Nerven kann somit praktisch ausgeschlossen werden. Der Eingriff ist optimal planbar, schneller durchführbar und die Risiken lassen sich minimieren.
Bei geplanten Zahnextraktionen mit direkter Implantation (Sofortimplantat) kann ein Zahnimplantat genau dem Knochenfach angepasst ausgesucht werden. Durch die Möglichkeit aus verschiedenen Implantat Systemen auszuwählen ergeben sich dem Operateur diese zusätzlichen Möglichkeiten. Außerdem sind notwendige Knochenaufbauten besser planbar.
Mittels spezieller Planungsprogrammen gelingt es, die Positionierungsdaten der Implantate auf spezielle Schablonen 1:1 zu übertragen.
Bei guter Ausgangslage besteht die Möglichkeit eines minimal invasiven Eingriffs. Hier wird die Schleimhaut dann nur gestanzt, das Implantat kann durch die Schleimhaut ohne Schnittführung eingebracht werden
Ebenfalls optimale Voraussetzungen werden für eine sogenannte Sofortversorgung benötigt. Die Indikationsstellung muss extrem sorgfältig erfolgen, das Knochenlager in Breite und Tiefe sehr gut ausgebildet sein.
Dann ist es möglich nach dem Setzen des Zahnimplantates auch eine Sofortversorgung und/ oder Belastung mit einem provisorischen Zahnersatz durchzuführen.