Kombinierte Stoßwellentherapie

Vorteile der Behandlung bei Patienten mit postoperativem CRPS (Morbus Sudeck)

Dr. Carlo Di Maio / Dr. Stephan Swart, Fachärzte für Orthopädie, über kombinierte Stoßwellentherapie und die Vorteile der Behandlung bei Patienten mit postoperativem CRPS (Morbus Sudeck).

Die traditionelle Differenzierung zwischen den Indikationen für die radiale und fokussierte Stoßwellentherapie verschwindet heute zunehmend. Erst die Kombination bei der therapeutischer Systeme unter Beachtung der Muskelketten, der Gelenkbiomechanik und der Triggerpunkttopographie nach Travell und Simons führt zu langfristigen funktionellen und strukturellen Verbesserungen.

Die Kombination mit osteopathischen und klassisch konservativen Therapieverfahren eröffnet der ESWT zusätzlich zu den bestehenden Indikationen neue Therapieansätze und verbessert die Erfolgsbilanz in der orthopädischen Praxis enorm. Die Vorteile der kombinierten radialen und fokussierten Stoßwellentherapie werden am Fall einer 21-jährigen Frau nach handchirurgischem Eingriff und Entwicklung eines postoperativen CRPS (Morbus Sudeck) exemplarisch gezeigt.

Anamnese

2009: Snowboardunfall mit Verletzung der ligamentären Komplexe im Grundgelenkbereich D3 und D4 der rechten Hand mit posttraumatischer Subluxation des MHK-4-Köpfchens nach volar.
November 2011: Handchirurgischer Eingriff mit einer Reposition des MHK-4- Köpfchens und einer Bandplastik. Im Anschluss an die OP entwickelte sich das Vollbild eines CRPS.
Trotz mehrwöchiger Ruhigstellung, der Gabe hoher Corticosteroid-Dosen sowie mehr als 180 Physiotherapeutischer Anwendungen entwickelten sich bis August 2012 Kontrakturen der Langfinger D2, D3 und D4, myofasziale Schmerzen der gesamten rechten Körperhälfte, Dorsalgien und eine Cephalgie mit erheblichem Leidensdruck.
August 2012: Patientin stellt sich in unserer Praxis vor.

August 2012 bis Februar 2013: Es erfolgten 15 Behandlungen. Manual-therapie der HWS und BWS, Detonisierung der myofaszialen Strukturen des Schultergürtels und des Armes mit der radialen Stoßwelle und mit dem V-ACTOR®-Handstück. Kombinierte Anwendungen der radialen und fokussierten Stoßwellen an den Muskeltriggerpunkten der Hand und des Unterarmes sowie intensive fokussierte August 2012 bis Februar 2013: Es erfolgten 15 Behandlungen. Manual-therapie der HWS und BWS, Detonisierung der myofaszialen Strukturen des Schultergürtels und des Armes mit der radialen Stoßwelle und mit dem V-ACTOR®-Handstück. Kombinierte Anwendungen der radialen und fokussierten Stoßwellen an den Muskeltriggerpunkten der Hand und des Unterarmes sowie intensive fokussierte Stoßwellenbehandlung der Narbenstrukturen der Hand und im Bereich der Ringbänder D2 bis D4, der Beuger- und Strecksehnen und der kleinen Handmuskeln standen ebenfalls im Mittelpunkt der Sitzungen. Parallel wurden Physiotherapie sowie eine palmare und dorsale Quengelschiene zur Beübung der Streckung und der Beugung verordnet.


Abb. – Zustand nach 15 Behandlungen im Februar 2013.

Die Behandlung wurde Mitte Februar 2013 abgeschlossen. Die Patientin ist schmerzfrei, myofasziale Spannungszustände und Blockaden der Wirbelsäule wurden beseitigt. Der zweite und dritte Finger hat die volle Bewegungsfreiheit zurück, lediglich im Bereich des vierten Fingers besteht ein Beugedefizit mit einem Fingerkuppen-Hohlhandabstand von 2,5 cm. Die Patientin ist mit diesem Ergebnis sehr zufrieden, weitere operative Maßnahmen werden nicht mehr erwogen.

Fazit

Die kombinierte Stoßwellentherapie ist der alleinigen Anwendung beider Verfahren bei der Behandlung myofaszialer Schmerzsyndrome überlegen. Die Vielzahl der betroffenen Strukturen bei komplexen Erkrankungen dieser Art macht eine Kombination bei der Verfahren im Rahmen eines multimodalen Vorgehens sinnvoll. Die bewährten Therapieverfahren der konservativen Orthopädie/Traumatologie sollten in dieses Behandlungsregime bewusst eingebunden werden.
In unserer Orthopädischen Praxis kommen inzwischen zwei DUOLITH® SD1 »ultra« der Firma STORZ MEDICAL zum Einsatz. Die Möglichkeit des schnellen Wechsels zwischen Sonographie, radialer und fokussierter Stoßwelle hat sich als großer Gewinn gegenüber den bisherigen Geräten in der täglichen Anwendung erwiesen.

Arzt

Dr. Swart / Dr. Di Maio

Orthopädische Gemeinschaftpraxis Dr. Stephan Swart & Dr. Carlo Di Maio
Fachärzte für Orthopädie
Spezialisiert auf Triggerpunktorientierte Schmerztherapie: Akupunktur, Stoßwellentherapie, Kinesio-Taping, Therapie nach Dorn-Hock

Privatpraxis
Hubert-Underberg-Allee 8
47495 Rheinberg

Telefon: 0 28 43 / 95 99 569
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