Optimierung der Beurteilung von Schilddrüsenknoten

Schilddrüse

Die Schilddrüse

Die Beurteilung der Gut- oder Bösartigkeit von Schilddrüsenknoten hat sich durch ein neues System vereinfacht. Prof. Dr. Herrmann ist Endokrinologe und Experte für Schilddrüsenerkrankungen. Im folgenden Artikel gibt er einen Einblick in die Neuigkeiten bei der Beurteilung von Schilddrüsenknoten.

Durch ein verbessertes Diagnoseverfahren können mit hoher Genauigkeit gutartige von bösartigen Schilddrüsenknoten unterschieden werden. Grundlage hierfür ist das sogenannte TIRADS (thyroid image reporting and data system), ein Untersuchungsstandard, der Fachärzten eine bessere Beurteilung der Gut- oder Bösartigkeit von Schilddrüsenknoten erlaubt als bei bisherigen Ultraschalluntersuchungen. Das Entnehmen einer Gewebeprobe ist hierbei zunächst nicht notwendig.

Wie wird ein Schilddrüsenknoten erkannt?

Bislang setzte zur Diagnose von Schilddrüsenknoten besonders die Untersuchung mittels Kontrastmittel (Schilddrüsenszintigraphie) den Standard. Hierzu wird dem Patienten ein leicht radioaktives Kontrastmittel injiziert, das sich über das Blut bis hin zur Schilddrüse verteilt. Mittels einer Spezialkamera werden dabei eventuelle Knoten sichtbar.

Für das medizinisch geschulte Auge sind Schilddrüsenknoten jedoch bereits im Ultraschall anhand mehrerer Faktoren erkennbar: Die äußere Form, Kalkablagerungen, die Gefäßstruktur und andere Kriterien lassen auf einem Ultraschallbild erkennbar werden, ob es sich um gut- oder bösartige Schilddrüsenknoten handelt. Mit dem neuen Untersuchungsverfahren TIRADS erlauben diese sichtbaren Merkmale eine präzise Einordnung des Bildes. Somit kann bereits ohne operativen Eingriff eine zuverlässige Diagnose erstellt werden. Wird hierbei eine Unregelmäßigkeit festgestellt, sind erst in einem zweiten Schritt weitere Maßnahmen wie beispielsweise Schilddrüsenszintigraphie oder eine Punktion des betroffenen Gewebes erforderlich.

Prof. Dr. med. B.L. Herrmann

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